EK Hajnówka: Arbeitstreffen im Powiat Hajnowski
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In der Woche vom 22.08.2017 bis zum 25.08.2017 fand ein weiterer Vor-Ort Termin zu unserem Energie-, Klimaschutz- und Luftreinhaltekonzept für den Landkreis Hajnówka (powiat hajnowksi, Podlasien, Polen) statt. In einem intensiven Arbeitsworkshop wurden den Teilnehmern nicht nur die Vorgehensweise und Methodik des Solarkatasters vorgestellt, sondern auch in das eigens für den Landkreis entwickelte Energiemanagement-Tool eingewiesen.
Am Dienstag, den 22.08.2017, fanden die ersten Vorträge zu den Workshops und den bisherigen Ergebnissen des Euronatur-Projektes, für welches unser Energie-, Klimaschutz- und Luftreinhaltekonzept erstellt wird, statt. Zunächst erläuterten Vertreter unseres Projektpartners Euronatur den aktuellen Fortschritt. Diese haben sich intensiv mit den Verantwortlichen für Regionalförderprogramme des Marschallamtes der Wojwodschaft Podlasien in Białystok auseinandergesetzt.
Im Anschluss stellte unser Projektleiter und Diplom-Geograf Ralf Deuerling die ersten Ergebnisse des Energie-, Klimaschutz- und Luftreinhaltekonzepts vor. Nach einem kurzen Abriss der bereits erfolgten Arbeiten erläuterte er die noch anstehenden Bausteine des Konzepts. Von besonderer Bedeutung sind für den aktuellen Termin insbesondere der bereits fertiggestellte Solarkataster und das eigens für den Landkreis Hajnówka und seine Kommunen entwickelte Energiemanagement-Tool. Anhand anschaulicher Beispiele wurden die Vorteile eines systematischen Energiemanagements dargestellt.
Am Nachmittag fand dann bereits der erste Workshop zum Solarkataster statt. Unser Werkstudent Thomas Obermeyer (B.A. Kulturgeografie) erläuterte die Details zur Methodik und zeigt die Schwierigkeiten im Zusammenhang mit den zur Verfügung stehenden (Geo-)Basisdaten auf. Da inbesondere Photovoltaikanlagen auf Grund des aktuellen polnischen Erneuerbare-Energien-Gesetzes hohe Brisanz haben, wurde das Thema rege diskutiert. Im Anschluss wurde dann auch von den Euronatur-Projektpartnern ein Kalkulationstool zur Wirtschaftlichkeit von Photovoltaikanlagen im "Prosumer"-Ansatz vorgestellt.
Nach dem offiziellen Teil des ersten Arbeitstreffen-Tages musste noch das im Vorfeld durch Mitarbeiter der EVF-Energievision Franken GmbH eigens für den Landkreis Hajnówka entwickelte Enegriemanagement-Tool übersetzt werden. Das Tool ist eng an das in Deutschland in vielen Kommunen eingeführte "Kommunale Energiemanagement (KEM)" angelehnt. Das Tool ermöglicht die Überwachung der Energie- und Wasserverbräuche der kommunalen Liegenschaften und gibt in Form eines jährlichen Energieberichtes Auskunft über den Energiehaushalt, sowie über Treibhausgas- und Schadstoffemissionen. Denn in Polen gibt es neben den klimaschädlichen Treibhausgas-Emissionen noch andere ganz handfeste Gründe, auf erneuerbare Energien umzusteigen und die Schadstoffemissionen zu überwachen: Durch die flächendeckende Verbrennung von Kohle entsteht hier jeden Winter noch gesundheitsschädlicher Smog. In einem Benschmarksystem werden die Liegenschaften bewertet und erste Potenziale für Energieeinsparungen und zur Minderung von Treibhausgas- und Schadstoffemissionen aufgedeckt.
Am 23.08.2017 fand dann der Workshop zum KEM-Tool statt. Unser Experte für Energiemanagement, Diplom-Geograf Ralf Deuerling, erläuterte den Vertretern und den zukünftigen "Energiewirten" des Landkreises und der Gemeinden die Grundzüge des Kommunalen Enegriemanagements und des KEM-Tools. Am Vormittag wurde das Basiswissen zu Energiekennzahlen, Witterungsbereinigung und Treibhausgas- sowie Schadstoff-Emissionen durchgenommen. Am Nachmittag wurde bereits intensiv mit dem KEM-Tool gearbeitet. Insgesamt wurde das Thema sehr gut aufgenommen und soll in Zukunft in den Kommunen fortgeführt werden.
Am Folgetag fand dann noch ein Treffen mit der Stadt Hajnówka, dem dortigen Unternehmen für Fernwärme, sowie der Wohnungsbau-Gesellschaft der Stadt statt, um wichtige Details für das Energie- Klimaschutz- und Luftreinhaltekonzept klären zu können. Im Anschluss trafen sich die Exkursionsteilnehmer auch noch mit dem Betreiber einer größeren Biogasanlage im Landkreis. Zu dem Treffen begleitete uns Prof. Dr. hab. Piotr Banaszuk der Polytechnika Białostocka. Dr. Banaszuk begleitet das Euronatur-Projekt fachlich und ist Ansprechpartner für bestimmte Details des Konzepts.
Nach dem Treffen besichtigten die Exkursteilnehmer noch die neue Biomasse- und Solaranlage der Nationalparkverwaltung des Białowieża-Nationalparks. Diese und das angeschlossene Hotel werden bereits zum größten Teil durch erneuerbare Energien versorgt. Eine Photovoltaikanlage deckt zudem bereits einen Großteil des örtlichen Strombedarfs.
Die Workshop-Woche im Landkreis Hajnówka war insgesamt sehr gelungen und lieferte erneut aufschlussreiche Informationen für das Energie, Klimaschutz- und Luftreinhaltekonzept. Das Konzept soll im Winter abgeschlossen sein. Bis dahin stehen jedoch noch jede Menge Arbeiten an. Wir freuen uns auf den nächsten Besuch!
Ansprechpartner
Wenn Sie Fragen haben, hilft Ihnen folgender Mitarbeiter der EVF - Energievision Franken GmbH gerne weiter:
B. Sc. Geographie
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09251 - 85 99 99 0
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